Mittwoch, 3. Juli 2013

Joseph und ich

Ich habe - kann man im Internet nachlesen - die "biblische Unterscheidungsfähigkeit schon weitgehend verloren". Ich führe Leser meiner Artikel "nicht auf grüne Weiden", sondern "in dürre Gefilde". An "spirituelle[n] Schmeicheleinheiten" bin ich mehr interessiert als an biblischer Lehre.

Warum? Weil ich ein Buch des ehemaligen Papstes gelobt habe. Das schmeckt manchen offensichtlich ganz und gar nicht.

Kaum zu glauben, diese Katholikenphobie, diese gleichermaßen selbstsichere wie hartherzige Rechtgläubigkeit, dieser übertriebene, angstbesetzte Abgrenzungswunsch bei manchen freikirchlichen Kampfchristen (manchmal bin ich mir nicht sicher, ob wirklich wie behauptet ernste Sorge dahintersteckt oder ob doch eher der Wunsch nach persönlicher Profilierung überwiegt).

Ja - manche katholischen Autoren, besonders Ratzinger, lese ich sehr gerne und mit Gewinn. Ja, ich sehe Ratzinger als gläubigen Christen an, als Glaubensbruder. Nein, ich werde nicht katholisch und finde beileibe nicht alles gut, was die katholische Kirche lehrt und lebt. 

Aber ich erfahre weitherzige Kontakte zu "anders" Gläubigen als äußerst bereichernd. Das Kennenlernen alternativer Sichtweisen hilft mir, mir meiner eigenen Identität und Glaubenspositionen bewusst zu werden.
  
Wie heißt es so schön: In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Gut so.

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